Sauberes Trinkwasser 

Wieder einmal heuert ein neues Crewmitglied bei uns an. Ausgesetzt von seiner alten Crew, die inzwischen einen höheren Bedarf entwickelt hat, konnten wir ihn zum halben Preis erwerben. Der Spectra-Wassermacher soll unterwegs sauberes Trinkwasser für uns produzieren. Wieder ein Schritt zur Unabhängigkeit. Bevor er jedoch einziehen kann, müssen wir seinen Platz vorbereiten. Neue Schläuche und einen Vorfilter haben wir schon in Lissabon besorgt. Jetzt soll das Lagerbrett noch einen wasserfesten Anstrich bekommen. Das Gerät braucht ein paar kleine farbliche Ausbesserungen, wo die alte Farbe abgeplatzt ist. Im Motorraum, dort soll der „spectra“ installiert werden, müssen Löcher für die Halterungen vorbereitet werden. Bevor Lisa und Rüdiger aus Deutschland anreisen, sind die groben Vorbereitungen erledigt. 

In Las Palmas arbeiten die beiden Männer an der Installation und verbinden Kabel und Schläuche. Hier gibt es einen guten Yachtausrüster, bei dem noch das eine oder andere Stück Schlauch, Kabel oder Schräubchen nachgekauft werden kann. Es dauert ein wenig, bis das Wasser keine Nebenwege mehr findet.

Am Ankerplatz vor Teneriffa kommt der spannende Moment der Inbetriebnahme. Das Spülen funktioniert schon mal. Dann soll Trinkwasser gefördert werden und nichts passiert …

Der Traum vom unerschöpflichen Wasservorrat auf der langen Strecke stirbt von einem Moment auf den nächsten. Anrufe beim Alteigner und der Spektravertreung in Deutschland bringen zwar neue Ideen aber keinen Erfolg.

In San Sebastián kaufen wir dann erstmal einen Extravorrat 8l Wasserkanister.

Wahrscheinlich muss ein vom Vorbesitzer getauschtes Bauteil nochmal auseinander gebaut werden. Das kann jetzt jedoch 3 Wochen warten …

In Le Marin gehen wir die Sache nochmal an. 

Zu zweit hieven wir die Produktionseinheit ins Cockpit und zerlegen sie in Einzelteile. Jedes Teil wird trocken gelegt und gereinigt. Es gibt einige Ablagerungen im Innenraum. Teilweise ist es der Abrieb der Kolbenstange. Warum löst die sich wohl auf?

Auch an anderen Kleinteilen stellen wir teilweise Materialauflösungen fest. Sorgfältig wird jedes einzelne Teil gereinigt. Nach einem erneuten Anruf ber der Spectravertetung in Deutschland wissen wir, das ein verkehrtes Konservierungsmittel benutzt wurde. Dadurch sind einige Teile angegriffen und lösen sich auf. Da hilft jetzt alles nichts, diese Teile müssen getauscht werden, sonst funktioniert das nie. Der Vorbesitzer bietet uns eine Kostenbeteiligung an. Nun brauchen wir nur noch eine Adresse, wo wir die Teile, die aus den USA kommen, hinschicken lassen können. Fündig werden wir auf Grenada. E-Zone ist ein Paketdienstleister, der Waren aus den USA und Großbritannien schnell und zuverlässig in die Karibik transportiert.

Nach nicht einmal einer Woche sind unsere Ersatzteile schon da. Wir sind inzwischen auf Carriacou. Da unser Wassertank fast leer ist, reinigen wir ihn noch einmal gründlich, bevor wir hoffentlich das letzte Mal am Steg Wasser bunkern.

Unser erster Weg auf Grenada führt uns also zu E-Zone zur Entgegennahme des Päckchens. 

Ein paar Tage später baut Thomas wieder an unserem „Ole“ herum, setzt die neuen Teile ein und bringt ihn wieder an seinen Platz im Motorraum. Da wir ganz außen in der Bucht liegen, beschließen wir den ersten Testlauf bei einlaufendem Wasser zu machen. 

Und siehe da, es läuft! Der Strahl ist noch etwas ungleichmäßig, aber es läuft! Der Test des Wassers bestätigt eine gute Qualität. Und der Geschmack spricht für sich :o)) ((o:

Nach 3l ist leider schon wieder Schluss. Da war wohl der ungleichmäßige Strahl schon ein Vorzeichen. Obwohl wir hier frühen Nachmittag haben, ist es für eine telefonische Rückfrage in der deutschen Spektra-Niederlassung leider schon zu spät- Feierabend … Nachdem Thomas die halbe Nacht überlegt und nachgelesen hat, wird nach dem Frühstück nochmal alles auseinander genommen. Und siehe da, einer der ganz kleinen Dichtungsringe hat ein Ventil blockiert. Damit ist das ganze System nicht mehr dicht und kann keinen konstanten Druck aufbauen. Nach dem erneuten Zusammen- und Einbau funktioniert der „Ole“ einwandfrei. Er liefert, wie in der Beschreibung angegeben ca. 20 l Trinkwasser in einer Stunde. Das war vielleicht eine Zangengeburt. Wir sind so froh, dass es jetzt endlich geklappt hat. Damit sind wir wieder ein Stück unabhängiger! 

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