Und wieder geht ein Jahr …

Ende April läuft mal wieder ein TO-Schiff fast neben uns in die Bucht ein. Thomas lässt es sich nicht nehmen, zu ihnen rüber zu schwimmen. Strahlend kommt er mit einer Verabredung für den nächsten Vormittag zurück.

Am 1. Mai sitzen wir also gemütlich auf der „Kamoi“ bei Ines und Jens. Ihr 46-Fuß-Katamaran kommt uns wie ein Haus auf dem Wasser vor, im Vergleich mit unserer kleinen Schwimmhütte … Wie im Fluge vergeht die Zeit wieder einmal. Schade, dass die Beiden schon am Abend weiter wollen. 

Pünktlich um 1700 Uhr ziehen sie auf einen letzten Gruß an uns vorbei. Das war wieder eine von den schönen aber viel zu kurzen Begegnungen, wie wir sie in letzter Zeit schon oft erlebten. 

Einen Tag später holen wir auch den Anker aus dem Boden. Nach einem Monat Südgrenada müssen wir mal wieder ein bisschen weiter segeln. Wir sehnen uns auch nach dem klaren Wasser, mit dem wir die Karibik immer verbunden haben. Die Buchten im Süden Grenadas sind doch eher trüb. Nur mit dem Vorsegel beflaggt sausen wir an St. George’s vorbei. Das erste Mal sehen wir die bunte Inselhauptstadt vom Wasser aus. Mittags fällt unser Anker im klaren Wasser von Halifax Habour. Seit Langem können wir mal wieder mit Taucherbrille und Schnorchel die Unterwasserwelt bestaunen. Ein großer Schwarm kleiner Fische gesellt sich zu uns und scheint in Seesterns Schatten zu spielen. Kurz vor Sonnenuntergang machen die Fischer am Strand Feierabend und wir sind ganz allein unter dem rot, orange und violett gefärbten Himmel. Das erste Mal auf unserer Reise machen wir zur Nacht das Gitter in unseren Niedergang. So schön es hier auch ist, es wirkt doch etwas unheimlich so alleine.

Mitten in der Nacht gesellt sich ein Charterkatamaran zu uns in die Bucht.

Nach einem gemütlichen Geburtstagsfrühstück mit frischem Brot und Bananapancake und einem Telefonat mit unserer jüngeren Tochter ziehen wir weiter. Im AIS entdecken wir etwas vor uns eine andere deutsche Yacht. Thomas geht sofort in den Regattamodus. Ob wir sie einkriegen auf den ca. 30 sm nach Carriacou? Oder haben sie ein anderes Ziel?

Dann frischt der Wind immer mehr auf. Er pustet ordentlich von Grenadas Nordspitze herunter, obwohl eigentlich entspannte Winde aus Ost bis Südost angesagt waren. Wir segeln hoch am Wind und schieben ganz schön Lage. Die SY Mokendeist, kurz vor uns, dreht plötzlich ab. Da sehen wir auch schon, dass es das hinterher geschleppte Dinghi umgeschmissen hat. Schade, sie halten nicht nur, um das kleine Bötchen zu sichern, sondern drehen komplett um. So schnell ist die kleine Regatta zu Ende und kein Gewinner wird ermittelt …

Die Böen mit bis zu 30 kn Wind lassen nach, als wir Grenada im Kielwasser haben. Ganz gemütlich geht es nun vorbei an Ronde Island. Das Ankermanöver in der Tyrell Bay(Carriacou) wird dann nochmal interessant. Beim Abtauchen des Ankerplatzes entdeckt Thomas lauter Wrackteile. Ein halber Schiffsrumpf liegt fast unter uns, sagt er. Also muss das Grundeisen vorsichtig aus dem Wasser geholt und eine neue Stelle gefunden werden. 

Am Nachmittag bekomme ich dann eine kleine Telefonkonferenz mit unserer großen Tochter und den drei quirligen Jungs. 

Der Wert von Geburtstagsgeschenken ist kein materieller! Das Leben in unserem großen Traum zusammen mit meinem Lieblingsmann, die Telefonate mit unseren Kindern und Enkeln, die vielen kleinen Nachrichten und Bilder von den Lieblingsmenschen daheim sind großartige Geschenke!

Abends kehren wir zu zweit im „The original Slipway“, einem gemütlichen Restaurant direkt am Strand neben der „Carriacou Marine“ ein. 

4 Kommentare


  1. Anke, wenn ich das lese, denke ich, ich bin ganz nah bei euch!

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    1. Das freut uns!
      Liebe Grüße von Union Island

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  2. Hallo Ihr,
    von meiner Seite aus noch alle guten Wünsche nachträglich zum Geburtstag.
    Ist schon schön zu sehen, was ihr so macht.
    Wir konzentrieren uns jetzt auf Pfingsten.
    Eine gute Weiterfahrt!
    Viele Grüße Roland

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    1. Vielen Dank
      und liebe Grüße von Union Island

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