Schon am Vortag besorgen wir uns die Fahrkarten im kleinen Supermarkt. Gegen 0800 und gegen 1000 Uhr soll ein Bus in die Hauptstadt starten, erfahren wir.
Kurz vor 1000 Uhr steigen wir in den großen, sauberen, klimatisierten Reisebus. Es gibt tatsächlich einen Fahrplan. Ein völlig neues Fahrgefühl, hier in der Karibik.
Fast 1 1/2 Stunden sind wir unterwegs bis ans andere Ende der Insel. Wir genießen inzwischen den Blick auf die wilde Atlantikküste mit ihren malerischen Buchten. Zum Ankern ist da wohl nichts, denn es sprudelt überall Brandung über vorgelagerte Felsen.
Unsere Ankunft in der quirligen Inselhauptstadt ist dann eher ernüchternd. Zum ersten Mal spüren wir wirklich, dass es noch Regenzeit ist. Unsere Brillen beschlagen sofort in der feuchten Luft, als wir das klimatisierte Fahrzeug verlassen. Wir verkriechen uns erstmal vor den Schauern in eines der kühlen Einkaufszentren und versuchen unseren Kreislauf mit einem Becher Kaffee anzustoßen.
So richtig springt der Funke auch beim zweiten Gang die Straße endlang nicht über.
Im Fort King George genießen wir dann die leichte Brise und die tolle Aussicht. Inzwischen ist es aufgeklart und die Sonne glitzert auf dem Atlantik. Im kleinen Tobagomuseum bestaunen wir die Fundstücke aus den vergangenen Jahrhunderten und erfahren etwas über die Inselgeschichte. Große alte Bäume mit zahlreichen Schmarotzerpflanzen spenden angenehmen Schatten.
Zurück in der unteren Stadt ist es auch schon Zeit für den Rückweg, denn die Überlandbusse fahren nur alle zwei Stunden. Wir holen uns einen kleinen Imbiss und warten im schattigen botanischen Garten auf die Abfahrt. Es ist schon wieder stockfinster, als der Bus die Serpentinen nach Charlotteville hinunterfährt. Diese sind so eng und steil, dass sich der Bus hochpumpen muss, um nicht aufzusetzen.
Am nächsten Tag treffen wir uns mit dem TO-Stützpunktleiter von Tobago. Andreas wohnt seit etwa 20 Jahren in Scarborough. Er bestätigt unseren Eindruck. So richtig schön ist es eigentlich nur außerhalb der Stadt …
Nach den Jahren auf der Insel hat er viele Kontakte hier, die er auch gerne teilt. Da unsere seit Februar genutzte Gasflasche gerade leer geworden ist, nehmen wir das Angebot gerne an. In Charlotteville gibt es nur die Möglichkeit Flaschen zu tauschen. Das kommt für uns nicht in Frage, da die beiden GFK-Flaschen genau für unseren Ankerkasten passen. Außerdem werden hier auch andere Anschlüsse genutzt, die dann nicht auf unser System passen. Das macht das Füllen allerdings auch nicht einfacher. Wir hatten schon herausgefunden, dass es in der Nähe von Scarborough eine Füllstation geben soll. Andreas kennt dort jemanden. Das ist super für uns!
Mit dem Auto kommt er uns in Charlotteville besuchen. Bei Doubles und kalten Getränken vergeht die Zeit wie im Fluge. Wir hören viel über die Insel. Dann fährt Andreas mit unserem Gastank und all den Adaptern davon. Zwei Tage später meldet er Erfolg und kommt am Nachmittag zusammen mit seiner Freundin und der vollen Flasche vorbei. Toll, wie uns die Vernetzung des Vereins immer wieder weiter hilft. Den Nachmittag verbringen wir mit einem angenehmen, informativen Gespräch und vielen Anregungen für die nächsten Tage auf Tobago.