Immer wieder Ärger mit dem Klo 

Nun sind wir schon das dritte Mal in Bequia. Das fühlt sich schon ein wenig wie nach Hause kommen an. Wir kennen die Wege, wissen wo man einkaufen kann und wo es das beste Bananabread gibt. 

Beim Segelmacher erstehen wir ein paar Meter sonnenbeständigen Stoff, um unser Dinghicover zu erneuern. Das alte, deutlich günstigere aber leider nicht sonnenbeständige Material löst sich nach einem knappen halben Jahr in der Karibiksonne so langsam auf. Die letzten Risse habe ich zwar nochmals geflickt, aber wenn mal etwas mehr Zeit ist wird das alte Cover zur Schablone umfunktioniert …

Seit wir hier angekommen sind, spinnt unsere Toilettenpumpe mal wieder. Sie schließt manchmal nicht richtig und lässt Wasser in die Kloschüssel und wenn wir es nicht bemerken, vielleicht auch darüber hinaus laufen. Schon vor dem ersten Landausflug baut Thomas diese auseinander, reinigt und schmiert alle Teile und setzt sie wieder zusammen. Das Problem bleibt leider bestehen und wir verschließen lieber das Ventil, wenn wir von Bord bzw. in die Koje gehen. 

Zusammen mit vier anderen deutschen Crews treffen wir uns eines Abends am Strand zum „Potluck“. Jeder hat vorher etwas zum Grillen besorgt und ein oder zwei Beilagen vorbereitet. Während Fleisch, Fisch und Gemüse auf den mobilen Feuerstellen garen, werden leckere Salate, Guacamole und Brot in der Mitte auf einem großen Tuch drapiert. Kaum sitzen die Menschen gemütlich drum herum, kommen auch schon die Strandhunde angeschlendert. Panda, Siggis kleiner Bordhund verteidigt eisern unseren Picknickplatz. Die deutlich größeren Streuner pirschen sich trotzdem ganz langsam immer näher heran und versuchen dabei so unauffällig wie möglich zu bleiben. Sie legen sich hin, schauen in die andere Richtung, tuen so, als schliefen sie … Fällt etwas herunter, sind sie sofort zur Stelle. Der kleine Panda hat ganz schön zu tun, das „Menschenrudel“ zu beschützen. 

Wir schlemmen und schnattern, bis die Sonne im Meer verschwindet und der kugelrunde Mond langsam hinter dem Berg aufsteigt.

Schön und irgendwie vertraut ist unsere kleine Runde auf Zeit. Obwohl kaum einer den anderen kennt, haben doch alle ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse hinter sich. Wir haben die gleichen Insel besucht oder wollen noch dort hin, wo andere schon waren. So geht uns der Gesprächsstoff nicht aus. 

Als wir dann doch mal wieder in die Schlauchis steigen, sitzen schon tausende Fliegen darin und verteidigen die kleinen Bötchen eisern. Am Ende setzen sich die Menschen durch und schieben ihre Dinghis durch die sanfte Brandung.

Am nächsten Tag ist unsere Toilettenpumpe mal wieder dran. Nachdem alle Teile schon einmal auseinander genommen wurden, läuft noch immer Wasser nach. Im kleinen, gut sortierten Yachtbedarf in Ort gibt einzelne Ersatzteile und komplette Pumpen zu enormen Preisen. Zum Glück haben wir eine Ersatzpumpe dabei und können erstmal tauschen und dann in Ruhe nach dem Problem schauen. Im besten Fall brauchen wir nur eine neue Dichtung und haben dann wieder Ersatz …

Genau so sieht es aus. Das dreiflüglige Jockerventil schließt nicht mehr vollständig und war wohl die Ursache unseres Problems. Dann sollten wir jetzt eine Weile Ruhe haben. Thomas befreit tapfer die alte Pumpe von Ablagerungen und altem Fett. Nach dem Trocknen kommt sie ins Ersatzteillager. Das Spezialventil werden wir wohl nachkaufen müssen.

Zur Belohnung darf mein Lieblingsmann bei einem der schwimmenden Händler einen Sack Eiswürfel kaufen. Da gibt es heute Abend Rumpunch an Bord.

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