Einen Vorgeschmack darauf bekommen wir schon in der 2. Maihälfte. Es sprinkelt nicht mehr nur, es regnet und gießt teilweise sehr ergiebig. 

Nach der Toilettenteperatur müssen wir uns mal wieder bewegen. Zusammen mit Anne und Stefan von der Mokendeist brechen wir am Samstag Richtung „Old Hegg Turtle Sanctuary“ auf. Dort sollen verletzte Schildkröten aufgepäppelt und Eier der Karettschildkröten vor Fraßfeinden geschützt werden. Die kleinen Schildies werden, so sie kräftig genug sind, unter Aufsicht ins Meer entlassen. So sind sie zumindest erstmal vor Räubern aus der Luft und an Land sicher …

Nach einem ordentlichen Regenschauer brechen wir bei angenehm bedecktem Himmel und leichtem Wind auf. Das Wetter scheint ideal zum Wandern. Aber es dauert nicht lange, da bretzelt die Sonne wieder auf uns herab und wir versuchen so gut es geht im Schatten zu laufen. Es ist Samstag, daher ist auch „Grenadine Sea Salt“, eine kleine Manufaktur, die verschiedene Salzmischungen herstellt, geschlossen. 

Auf der anderen Inselseite wird die Landschaft immer grüner. Unter den Palmen wächst sogar Gras, dass von ein paar Kühe „gemäht“ wird. Als wir fast am Ziel sind, hält ein Auto neben uns. Die zwei Touris standen gerade an der Schildkrötenstation vor verschlossenen Türen. Auch telefonisch sei nichts zu machen gewesen, sagen sie. Es ist eben Samstag und schon Nebensaison. Damit hatten wir irgendwie gerechnet. Wir suchen uns einen gemütlichen Strandabschnitt, um eine kleine Pause zu machen und ein paar Kekse zu knabbern. Wir freuen uns über eine tolle Aussicht auf die kleine Nachbarinsel „Beliceaux“. Am Horizont nähert sich eine große dunkle Regenwand, die auch bald das Inselchen gegenüber verschluckt. In Windeseile packen wir unseren Krempel zusammen und suchen einen Unterschlupf. Keinen Augenblick zu zeitig sitzen wir unter dem schmalen Dachüberstand eines verschlossenen Restaurants. Hinter uns öffnen sich die Himmelsschleusen … 

Kaum ist der Regen vorüber, versucht Klärchen, das ganze Wasser wieder in den Himmel zu ziehen. Die Gegend verwandelt sich im Nu in eine Dampfsauna. Die Betonstraße wirkt, als hätte sie eine Fußbodenheizung. 

Auf dem Rückweg treffen wir auf einen Mangobaum, an dem die Früchte wie Trauben hängen. Wir pflücken uns ein paar der noch harten aber schon lecker duftenden Mangos. Im Netz unter dem Geräteträger können sie in Ruhe nachreifen …

Zurück im Ort kehren wir in eine kleine Grillbar, von der es herrlich nach gerösteten Hühnchen duftet, ein. Kaum hat der letzte von uns seinen Teller vor sich, öffnen sich erneut die Himmelsschleusen. Wir sitzen geschützt auf der Leeseite des Hauses auf einem überdachten Balkon mit knusprigen Frites, frischem Salat, Hühnerbeinchen und einem kleinen eisgekühlten Carib. Wenn das nicht mal wieder gutes Timing war. 

In der Lücke zwischen zwei Schauern wollen wir zum Dinghidock. Wir kommen nur bis um die nächste Ecke. Dort sitzen wir unter dem nächsten Dach und schauen zu, wie das Wasser die Straße herunter läuft. 

In der nächsten Regenpause schaffen wir es bis auf unsere Seestern. Wir sind keinen Augenblick zu früh da …

Am Strand unserer Bucht scheint plötzlich eine Party angefangen zu haben. Die Musik ist so laut, als säße der DJ direkt auf unserem Vorschiff. Leider sind die ausgeprägten Bässe und andere schräge Geräusche nicht ganz nach unserem Geschmack. Gelegentlich gibts auch mal einen harmonischen Titel zur Entspannung … 

Der Sonnenuntergang allerdings, ist dieses Mal besonders zauberhaft. Zwischen zwei Regenfeldern strahlt die Abendsonne nochmal mit aller Kraft hindurch. Das sieht unglaublich aus. Nachts werde ich so gegen 0200 Uhr von der Stille geweckt.

Der nächste Morgen beginnt sehr ruhig. Es sind bis mittags kaum menschliche Geräusche zu hören. Da hatten wohl Einige eine kurze Nacht. 

Durch den ausgeprägten Regentag fühlt sich an Bord alles klamm und feucht an. Wie wird das wohl sein, wenn es täglich so nass ist? Und wie werden wir mit unserer Energie hinkommen? An bedeckten Tagen werden unsere Batterien jetzt schon nicht mehr richtig voll …