Bequia

(Bekwai gesprochen)

Die 18 km2 große Insel der Walfänger ist die erste Grenadinen-Insel an der wir auf unserem Weg nach Süden ankern.  Die Bewohner haben die Erlaubnis, auch heute noch auf traditionelle Art jährlich eine kleine Anzahl Wale zu fangen. Das heißt, mit kleinen Booten und Sperren. Meist wird allerdings die Quote nicht ausgenutzt …

Vom ersten Dinghidock führt der Princess Margret Trail, ein toll ausgebauter und für jeden zugänglicher Uferweg vom Strand bis ins Zentrum der kleinen Hafenstadt Port Elisabeth. Da kann man sich an so einigen Havelseen ein Beispiel nehmen … Wir machen uns natürlich zuerst auf die Suche nach dem örtlichen Yacht Chandler, um sein Angebot zu erkunden. Thomas findet sogar Ersatzmuttern für unseren Großschotblock. Gestern kam nämlich die kleine Plastikmutter, die (natürlich zusammen mit einer Schraube)die Curryklemme im richtigen Winkel halten soll, in winzigen Stücken heraus gebröselt. Da brauchen wir wohl doch noch keinen neuen Block …

Unten am Fährhafen gönnen wir uns ein Eis, bevor wir die Straße hinauf zum Fort Hamilton steigen. Links von uns liegt die weite Ankerbucht und rechts zweigen steile Wege nach oben ab. Die Straße ist von den unterschiedlichsten Häusern gesäumt. Von pompösen Villen bis kleinen Hütten ist alles vertreten. Überall werden wir freundlich gegrüßt. In einem winzigen Lokal stehen riesige Lautsprecherboxen, die das ganze Viertel beschallen. Das Fort besteht eigentlich nur aus einer kleinen Mauer mit ein paar Kanonen. Aber einen superschönen Blick auf die Bucht und die karibische See haben wir von hier oben. Als zwei Taxis ankommen, wird uns der winzige, windige Ort zu voll und wir treten den Rückweg an. In der kleinen, schattigen Markthalle holen wir uns noch etwas frisches Obst, dann geht’s zurück aufs Boot. Wir müssen unbedingt eine Runde schwimmen!

Am Sonntag nehmen wir uns eine kleine Wanderung vor. Auf Komoot finde ich eine Runde von etwa 6 km auf die andere Inselseite und zurück. Wir packen einen kleinen Snack und ein großes Wasser ein und los geht’s. Da ich einen Fachmann für besondere Wege und Abkürzungen dabei habe, nehmen wir natürlich nicht den normalen Einstieg in die Wanderrunde … Unser erster Weg endet plötzlich an einem Zaun, der zweite im dichten Wald und der dritte führt hinter einem Ferienressort durch Klettengestrüpp. Aber dann erreichen wir die schmale Straße, die den Berg hinauf führt und haben bald die Aussichten auf die östliche Atlantikküste und die Westküste mit unserer Bucht. Die Straße schlängelt sich auf der Ostseite wieder herunter, bis wir vor einem schmalen Pfad stehen. Das wird doch wohl keine Wiederholung des heutigen Starts sein … Ist es glücklicherweise nicht. Der Weg windet sich hinunter zum etwas verwilderten Hope Beach. Es gibt einen alten Brunnen mit einem recht neuen Plastikeimer. Wasser plätschert auch ganz unten. Wir trauen uns nicht zu probieren, ob es trinkbar ist … Und die Reste kleiner Häuschen. Warum der Ort wohl aufgegeben wurde? Unter den zahlreichen Kokospalmen finde ich noch eine volle Nuss. Wie die Affen bearbeiten wir sie abwechselnd mit einem großen Stein. Als sie endlich nachgibt, genießen wir die zarte Kokoscreme. Einfach lecker! Das Kokoswasser haben wir wohl beim aufschlagen versaut. Es ist etwas braun von der faserigen Hülle und wir gießen es lieber weg. Leider wird am Strand sehr viel Sagrassum und haufenweise Plastikmüll angespült, so dass es nicht so wirklich zum Baden einlädt. Nach unserem kleinen Imbiss suchen wir den Rückweg. Das erste Stück ist gar nicht so leicht zu finden. Dann geht es steil bergauf. Bald erreichen wir die ersten Häuser von Port Elisabeth. Einen interessanten Baustil haben sich die Menschen an den steilen Hängen ausgedacht. Eine kleine Hütte steht wohl immer mit dem Fundament auf festem Boden. Für jeden Anbau wird dann eine Stütze unter den Fußboden gestellt. Manche Ständer sind bis zu drei Etagen hoch … (habe leider keine Fotos davon gemacht)

In der Schule ist heute Trommelworkshop. Ein paar Jugendliche werden von einem jungen Mann an Fässern und verschiedenen Steeldrums angeleitet. Das klingt schon ziemlich gut. 

Im „Sugar and Spice Café“ gönnen wir uns einen geeisten Kaffee, den haben wir uns verdient! Wir sind statt der angegebenen 6 km fast 9 unterwegs gewesen, tolle Abkürzungen …

Zurück am Boot geht’s erstmal ausgiebig ins Wasser.

Die nächsten zwei Tage nutzen wir wieder mal für ein paar Bootsarbeiten. Unter anderem öffnen wir den Wassertank. Wir hatten schon länger das Gefühl, die Anzeige ändert sich nicht. Nun wollen wir uns den wahren Wasserstand ansehen, um eventuell noch etwas Wasser zu bunkern. Aber auf dem Display steht in etwa der richtige Füllstand. Wir waren einfach sehr sparsam und kommen noch eine Weile mit dem Vorrat aus. Auf den nächsten Inseln wäre es schwierig und noch teurer, an Trinkwasser zu kommen. Dafür hatten wir ja eigentlich auch in einen Wassermacher investiert …

Dann machen wir uns wieder reisefertig, räumen alles zusammen, stecken fest was verrutschen kann, entsorgen den Müll, kaufen noch etwas Obst und Gemüse und machen unser Schlauchi fest. Morgen soll es Richtung Tobago Cays gehen.

2 Kommentare


  1. Hallo Ihr Lieben, wir hoffen dass es Euch beim Insel-Hopping in der Karibik gut geht.
    Hier ist noch Winter. Wir waren in den Südalpen wo wir eine Woche Ski gefahren sind….Also ganz anders.
    Liebe Grüße

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    1. Wir genießen es sehr in der Karibik zu segeln. Die Etappen sind kurz. Wir sehen immer Land und auch sonst sind die Bedingungen traumhaft …
      Liebe Grüße von Union Island
      Anke und Thomas

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