St. Vincent und die Grenadinen

Christoph Kolumbus soll die 322 km2 große Hauptinsel während seiner dritten Westindienreise genau am Namenstag des heiligen Vincent entdeckt haben. In der Sprache der Kariben hieß sie damals „Insel des Glücks“ . Das war allerdings nach der Entdeckung durch die Europäer vorbei … Im Oktober 1979 wurde der Inselstaat von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen.(Batholmes „Segeln in der Karibik“).

Wir bleiben für zwei Nächte in der Kearton Bay. Hier lernen wir Rosi, die Stützpunktleiterin der TO-Außenstelle auf St. Vincent kennen. Sie ist Deutsche und lebt schon seit vielen Jahren mit ihrem Mann Orlando hier. Die Beiden bieten einige Annehmlichkeiten, wie Wäschewaschen (20EC/Waschmaschinenfüllung), Trinkwasser, leckere kreolische Küche und Fahrservice für die durchreisenden Segler an. Wir freuen uns besonders über den Wäschesevice. Nach dem Bad im Vulkanfluss riechen nicht nur unsere Handtücher eigentümlich nach Schwefel …

Während die Maschine läuft, wandern wir über den Berg in den nächsten Ort. Barrouallie ist eine größere Siedlung. Wir sind vor allem auf der Suche nach einem Geldautomaten, da wir fast überall nur bar zahlen können. Viele, vor allem kleine, teilweise sehr bunte Häuschen kuscheln sich eng aneinander, im Gegensatz zu Keartons, wo fast jedes Haus auch einen kleinen Garten hat. Wieder haben wir das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein. Anscheinend ist heute nicht nur bei uns Waschtag. Viele Frauen stehen am Waschtrog hinter ihrer Hütte und schrubben die Kleidung der Familie. Das Waschwasser fließt dann direkt durch den Rinnstein runter ans und ins Meer. Weiter unten im Ort gibt es einen zentralen Waschplatz mit mehreren Becken. Hier sehen wir vor allem die Männer bei der Arbeit. Dieser Platz kann wohl auch zur Körperpflege genutzt werden, lese ich abends im Internet.

Im kleinen Supermarkt kaufen wir 6 Rollen Klopapier für umgerechnet fast 8€, weil wir auf Martinique 5€ für teuer hielten … Dafür bekommen in der winzigen Bäckerei frische Brötchen und Kochbananen für einen guten Preis. Auf dem Rückweg investieren wir in zwei Portionen Streetfoot mit gerilltem Fisch, Nudelsalat, Yams und Gemüse. Sehr lecker und mit umgerechnet ca. 3€ pro Portion auch recht preiswert.

Zurück am Boot genießen wir das klare Wasser und die vielen kleinen Fische darin. Leider war bei unserem letzten Bad anscheinend eine Qualle in der Nähe. Wir bemerken beide ein unangenehmes Brennen auf der Haut. Glücklicherweise geht es nach dem Duschen mit Süßwasser wieder weg. Später sehen wir so ein glasklares Tierchen um unser Schiff schweben.

Nach zwei Tagen lösen wir unsere Leinen und ziehen wieder ein Stück weiter. Die 15 sm bis Bequia bescheren uns wieder Wind aus verschiedenen Richtungen mit unterschiedlichen Stärken. Während wir kurz nach dem Start noch an Umdrehen wegen Flaute denken, binden wir zwischen den Inseln wieder ein Reff ein. Anders, als in St. Lucia, sehen wir kaum Hotelkomplexe. Erst ganz im Süden, in der Nähe der Inselhauptstadt Kingston fallen uns weiß leuchtende Hotelanlagen und weißer Strand auf. Ob der weiße Sand schon immer dort war? Alle anderen Strände haben schwarzen Vulkansand. In der Keartons Bay hat er sogar geglitzert, als wären winzige Diamanten darin.

Gegen 1500 Uhr fällt unser Anker in der Admirality Bay vor dem Princess Margret Beach. Die große Bucht wird offenbar gern von Seglern aller Nationen genutzt. Wir finden einen Platz in der dritten Reihe vom Strand. Das verkürzt den Weg mit dem Dinghi für einen Landgang und dämpft die Musik der Strandbars auf Zimmerlautstärke.

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