Eng zusammengekuschelt mit allen Anderen nutzen wir mehrmals die Woche das gut ausgebaute Busnetz. Da bleibt es nicht aus, das neben Schweiß auch Keime miteinander geteilt werden. So haut es mich dann ganz plötzlich aus den Latschen. Gerade, als wir mal wieder zu einer Wanderung verabredet sind, bleibe ich mit Fieber im Bett. Bei 32 Grad Lufttemperatur wickel ich mich frierend in eine Decke und verschlafe zwei Tage …
Als wären wir damit nicht schon ausgelastet, klagt Thomas genauso plötzlich über Ohrenschmerzen und hört noch schlechter …
Meine Grippe bekomme ich selbst wieder in den Griff. Unsere Freunde am Ankerplatz kümmern sich auch ganz lieb um uns. Täglich kommt jemand längs und fragt nach dem Befinden, bringt Obst, Brot oder Neuigkeiten. Danke ihr Lieben, das hat wirklich aufgebaut!
Thomas‘ Ohr ist nicht so einfach zu behandlen. Die cubanische HNO-Ärztin findet eine gut gediehene Pilzkultur. Da haben sich also die letzten Pool Besuche richtig gelohnt. Mit den Ohrstöpseln zum Karneval gab es wohl noch den Rest …
Nun haben wir eine umfangreiche Krankenstation auf der Seestern. Wir schalten gleich drei Gänge runter und machen ein paar Tage ganz langsam.
Als es wieder etwas besser geht, beschäftigen wir uns mit kleinen Dingen, wie Fähnchenreparaturen. Thomas macht bei unserem Jockel einen Ölwechsel. Das Herauskramen und Aufräumen der Ölpumpe aus den Tiefen der Backskiste dauert fast länger, als die eigentliche Arbeit.
Nach einer Woche nehmen wir wieder am sozialen Leben teil.
Das Unterwasserschiff will auch mal wieder gepflegt werden. Der Propeller ist inzwischen mit langen kräftigen Haaren bewachsen. Wir wollen unser Schiff möglichst immer startklar halten, damit wir im Notfall wieder schnell hier wegkommen … Nach zwei Tagen glänzt der Schiffsbauch wieder.
Thomas Ohr muckert allerdings immer noch. Die HNO- Ärztin besteht nach wie vor auf Tauchverbot. Der Pilz ist zwar weg aber diesmal feiern die Bakterien. Also wieder eine gründliche Ohrdusche und ein Besuch in der Apotheke. Hoffentlich wird das jetzt.