Der Wind hat deutlich nachgelassen. Also starteten wir ganz gemütliche mit frischen Brötchen, Ei und Saft in den Tag, schließlich ist Sonntag. Alle Anderen waren schon unterwegs, als wir gegen 1200 Uhr die Leinen loswarfen. Aufgrund des fehlenden Windes (2-3kn) musste erstmal der Jockel arbeiten. Hans bedauerte sehr die fehlenden Wellen, die ihm gestern so viel Freude bereiteten. Mit Büchern, Malpapier und Stiften ließ er sich nur kurz begeistern, bis er sich vom gleichmäßigen Motorengeräusch in den Mittagsschlaf summen ließ.
Bei inzwischen 6kn Wind von Steuerbord kamen gegen 1400 Uhr vor Göhren endlich die Segel zum Einsatz. Leider musste schon 1h später der Wind aus dem Tank wieder aushelfen. Kaum war der Motor gestartet, ließ uns der Austauschkartenplotter im Stich. Er ging einfach aus und konnte nicht mehr gestartet werden. Da wir fast am Ziel waren, kamen wir erstmal ohne ihn klar.
1645 Uhr machten wir in Sassnitz fest. Da wir schon unterwegs gegessen haben, konnten wir gleich zu einer Ortserkundungsrunde aufbrechen. Ein paar schöne Villen und Hotels vom Beginn des letzten Jahrhunderts zeugen noch von einer glänzenden Vergangenheit als Ostseebad. Die geradlinigen, großen Bauten aus der jüngeren Vergangenheit wollen da nicht so recht dazu passen. An vielen Ecken ist man dabei, das Ortsbild zu modernisieren und attraktiver zu machen. Es gibt wohl noch viel zu tun. Wir bogen recht schnell zum alten Fähranleger ab. Gleich schwelgten wir in Erinnerungen. 1992 reisten wir zusammen mit Kathrin und Peter und unseren Fahrrädern mit dem Zug hier an. Auf die Fähre nach Schweden sollte es gehen, aber irgendwie schlugen wir den falschen Weg ein und kamen nur noch über das Eisenbahndeck auf das Schiff…
Den Abend verbringen wir nun mit Fehlersuche, Spannung messen, Kabel und Kabelverbindungen prüfen. Es bleibt ein großes Rätsel, was mit dem Plotter nicht stimmt…