Petri Heil oder der Versuch den Speiseplan aufzubessern 

Schon oft wurden wir von unseren Daheimgebliebenen gefragt, ob wir den viel angeln. 

Wir haben uns eigentlich noch nie getraut, in den Buchten zu angeln. Ciguatera, eine Fischvergiftung die vor allem in tropischen und subtropischen Gewässern vorkommt hält uns davon ab. Das Gift stammt von einem Einzeller, der auf Meeresalgen lebt und vor allem an Riffen entsteht. Dort wird er dann von Friedfischen aufgenommen. Schließlich erhöht sich die Konzentration im Fleisch der Meeresjäger. Die Fische scheint das Gift nicht zu beeinflussen. Bei Menschen wirkt es jedoch als Nervengift und äußert sich z.B. in der Umkehr der Heiß-Kalt-Empfindung. Es gibt bisher kein Gegenmittel. In schweren Fällen kann die Vergiftung bis zum Tode führen.

Es wird geraten, die lokalen Fischer zu fragen, wie der Stand in ihrer Bucht ist.

Beim Segeln lassen wir natürlich auch mal die Schleppangel raus. Aber oft kommen uns Sargassumteppiche in die Quere, die sich in Harken und Köder verhaken. Das bremst dann unsere Lust an der Jagd nach Fischen.

In den letzten Tagen haben wir hier in der Chatham Bay die Fischer der Bucht beobachtet. Sie hatten gemeinsam ein großes Netz ausgebracht und es mit viel Kraft zurück ins Boot gezogen. Viel Energie mussten die Männer für ihren Fang investieren. 

Christian vom Nachbarboot macht alle paar Tage mit seiner Angel Beute, die für die Familie reicht. Das stachelt mich richtig an.

Ich probiere erst verschiedene Köder. Neben dem rosa Gummifisch habe ich auch glitzerndes Zubehör. Im klaren Wasser kann man gut beobachten, wie sich die Fische dafür interessieren. Die Seevögel um uns herum sind auch gut genährt. Dreimal hängt kurz einer am Haken, aber kein Fisch kommt bis zu uns an Bord. Drei Tage habe ich mein Glück versucht … 

Vor der letzten Aktion habe ich mich auf verschiedenen Anglerseiten im Internet belesen. Mais stand dort, wäre ein guter Köder für Friedfische. Aber da Christian den Schwarm schon mit Huhn verwöhnt hat, wollen die Fische unter unserem Boot keine Maiskörner.

In meiner Verzweiflung versuche ich mit dem Kescher unter das Boot zu tauchen. Die Fische wirkten immer so entspannt. Scheinbar kennen sie aber die Gefahr, die von Netzen für sie ausgeht. Sie scheinen auf jeden Fall Spaß an dem Fangespiel zu haben. Bin ich am Bug, gucken sie am Heck um die Ecke und umgekehrt. 

Naja, das war es erstmal mit den Jagdversuchen. Wir erfreuen uns weiter am Beobachten der Meeresbewohner. Die Angel ist jedenfalls wieder aufgeräumt. Vielleicht gibt’s ein anderes Mal noch kleinere Harken mit anderen Ködern …

Falls noch jemand einen Tipp für mich hat, nutzt gerne die Kommentarfunktion!

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