Happy New Year 

Das beginnt für uns auf See ohne viel Tamm Tamm … Wir setzen den Jahreswechsel auf den Moment fest, als die Logge noch genau 1000 sm bis zum Zielpunkt anzeigt. Das fällt am 31. Dezember auf kurz vor 2000 Uhr Bordzeit. Einen „Silvesterkarpfen“ haben wir leider nicht. Fasziniert beobachteten wir gestern, wie ein riesiger Fisch, einem Silberpfeil gleich von der Seite auf unseren Gummipulpo zugerast ist. Dabei hat er den Harken ausgerissen und ist damit verschwunden. Hoffentlich hat er sich nicht zu sehr verletzt und kann mit seinem neuen Piercing weiterleben … Wir haben gerade gemeinsam eine Jahresendpizza und das letzte Stück Melone verputzt. Dabei ist die Sonne langsam im endlosen Meer versunken. Wie einen Countdown beobachten wir die Anzeige … Ab jetzt zählt sie nur noch dreistellig bis zum Ziel! Zur Feier des Augenblicks gibt es für Jeden einen winzigen Schluck Rum, den wir natürlich mit Neptun, Rasmus und Poseidon teilen. Dann gehen wir in die Nachtwachen und der Alltag hat uns wieder.

Am ersten Tag des neuen Jahres lassen wir unseren „Zahnpastatubenköder“ in Wasser gleiten. Er soll sich in den heute etwas kleineren Algenteppichen bewähren. Da Starlink nach etwa einer Stunde dann doch noch einen Satelliten findet, können wir unseren Lieben daheim persönlich einen guten Start ins neue Jahr wünschen. Mitten im Telefonat mit unserer kleinen Tochter schlägt die Angelglocke wie wild an. Ich rolle vorsichtig etwas Leine auf und knapp zwei Bootslängen hinter uns sprudelt das Wasser. Mit einem virtuellen Kuss verabschieden wir uns und schon ist die gesamte Crew auf den Beinen. Ohne Extrasabsprachen findet jeder seine Aufgabe und ganz in Ruhe kommt unser Neujahrsbraten an Bord. 95 cm misst der Bursche. Drei Mahlzeiten wird er uns bescheren. Da unsere frischen Zutaten nun fast aufgebraucht sind, ist er eine willkommene Abwechslung des Speiseplans. 

Das neue Jahr bringt nicht nur lecker Fisch. Wind und Welle legen zu und bringen unsere Routine durcheinander. Alle Tätigkeiten an Bord werden wieder unglaublich anstrengend. Sorgfältig müssen wir uns bei allem was wir tun verkeilen, um nicht von einer plötzlichen querrollenden Welle aus dem Lot geworfen zu werden. Sogar im Schlaf muss der Körper immer ausgleichen. Eines meiner nächsten Projekte wird wohl das vergrößern der Leesegel sein, damit sie zusätzliche Sicherheit geben können. 

Unsere Etmale, die in den Tagen zwischen den Jahren sogar dreimal unter 100 sm gefallen waren, steigern sich jetzt wieder. Wir starten mit 150 sm Tagesstrecke. Das wird uns schneller, als gedacht ans Ziel bringen. 

Ein Kommentar


  1. Wir sind in Gedanken viel bei Euch. Und lesen alles ganz gespannt. Liebe Grüße euch allen

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