Dschungelrunde 

Den Kontakt zu Devon bekommen wir von einem anderen Segler vermittelt. Der junge Tobagoer ist in Charlotteville aufgewachsen und hat zweieinhalb Jahre im Dschungel um den kleinen Fischerort gelebt. Er holt uns am Dinghidock ab und führt uns auf einen schmalen Jagdtrail. Eine Truppe junger Menschen hat gerade angefangen den Weg frei zu machen. Als wir an ihnen vorbei sind, stehen wir tief im Urwald. Devon muss kräftig seine Machete schwingen, um wenigstens einen schmalen Durchgang zu schaffen. Der junge Mann brennt für seine Heimat. Er scheint alle Pflanzen und Tiere im Wald zu kennen und sammelt für uns Blätter für Tee, Zuckerrohr als Powersnack und Bananen für später aus dem Busch. Die verschiedenen Vögel ruft er mit ihren Stimmen. Sie antworten aus er Ferne. Der eine oder andere kommt auch kurz zur Begrüßung vorbei geflattert. 

Wir sind ziemlich schnell ziemlich fertig. Trotz des Schattens ist es ordentlich schwül. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell man hier seine komplette Kleidung nassschwitzt. Der ansteigende Weg über Stock und Stein fordert uns ganz schön. Devon ist dabei noch die ganze Zeit beim Macheteschwingen und erzählen, unglaublich.

An der höchsten Stelle unseres Weges machen wir eine kleine Pause. Wir teilen miteinander unser Obst, Brot und Snacks. Schnell sammelt unser Guide noch ein paar Kräuter für die Gurken. Schon ist daraus ein leckerer Dschungelsalat zubereitet. Dabei genießen wir den tollen Blick auf den Atlantik auf der einen und die Karibische See auf der anderen Seite.

Danach geht es langsam wieder zurück. Eine grüne Ameisenstraße kreuzt unseren Weg. Beeindruckend ist es zu beobachten, wie die kleinen Tierchen die viel größeren Blattstücke auf dem Rücken schleppen. Sie haben sich sogar eine Raststätte auf halber Strecke eingerichtet. Dort verschwinden sie ohne Blatt unter der Erde. Dahinter gehen sie beladen wieder weiter zu ihrem riesigen Bau unter einem Mangobaum. Auf einer etwa fünf mal fünf Meter großen Fläche scheint der Boden hohl zu sein. Unsere Schritte klingen ganz anders. Die Eingangslöcher sehen aus, wie die der Strandkrabben. Das hätten wir wohl nicht als Ameisenbau identifiziert.

Papageien sitzen weit oben in den karibischen Pflaumenbäumen und schmeißen die angeknabberten Früchte herunter. Krakeelend fliegt eine ganze Gruppe davon. Sie sind nicht immer so schüchtern, sagt Devon. Manchmal kommen sie auch neugierig näher. 

Eichhörnchen haben kleine Löcher in die Kakaofrüchte gebissen und die frischen Bohnen herausgenascht. Sie wissen auch, was lecker ist  …

An der Straße treffen wir einige der Vögel, die wir im Wald gehört hatten.

Das war ein toller, informativer, wenn auch anstrengender Vormittag!

Für später sind wir nochmals mit Devon verabredet, um kleine Schildkröten zu beobachten. Aber das verdient einen eigenen Beitrag …

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