Schon lange steht die weitere Beschattung auf unserer ToDoListe. Bisher haben wir mit diversen Tüchern improvisiert. Auf Bequia fanden endlich eine Quelle, die luftdurchlässiges, sonnenbeständiges Meshgewebe zu einem vertretbaren Preis verkauft. Leider meutert die Nähmaschine noch immer. Trotzdem wird es langsam Zeit, für eine zuverlässige Beschattung zu sorgen. Die Reißverschlüsse am Bimini hat uns schon der Segelmacher in Kröslin vorbereitet. Die Gegenstücke warten seit dem im Schapp. Also beiße ich, während unseres Aufenthaltes auf Union Island, in den sauren Apfel und nähe den langen Zipper von Hand an. Was für eine schöne Arbeit … Zuerst muss ich mir eine Schablone basteln. Meine große Folie reicht nur zur Hälfte. Nicht so schlimm, da beide Seiten gleich werden sollen. Dann den Stoff abmessen, ausschneiden und den Reißverschluss feststecken. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Nach einem Tag sind die zwei Meter Reißverschluss dann auch geschafft. Die Nähahle „Speedy Stitcher“, eigentlich für Segelreparaturen gedacht, war meine einzige Unterstützung, natürlich neben Thomas fachkundigen Hinweisen ;-). Damit kann ich zumindest mit Ober- und Unterfaden arbeiten und bekomme eine gerade, feste Naht hin. Am zweiten Tag zeichne ich mir die Kontur des Cockpits auf die Unterseite und Nähe einen Saum. Hier sollen später Ösen für die vorhandenen Wirbelknöpfe hinzugefügt werden. Erstmal improvisieren wir mit Klammern. Puh, da waren ganz schön knifflige Ecken dabei. Kurz vor Sonnenuntergang können wir die Sonne von achten aussperren.
Thomas hat sich derweil unsere Nähmaschine nochmal vorgenommen. Er kann wohl nicht mit ansehen, wie ich schindere … Leider bleibt nach zwei Tagen schrauben, probieren und auf YouTube Videos anschauen das Erfolgserlebnis noch aus. Nach ein paar Zentimetern Naht fängt die Diva immer wieder an zu Fuschen, holt keinen Unterfaden und bildet wilde Schlaufen. Am vierten Tag ist dann auch die Steuerbordseite fertig. Und kaum zu glauben, die geraden Säume kann ich schon ganz vorsichtig mit der Maschine nähen. Mein Schatz ist wirklich ein Held! Ich habe es schon nicht mehr für möglich gehalten :o))
Jetzt muss nur noch eine Verbindung an die Ecke, wo beide Teile zusammen kommen. Da habe ich erstmal eine Fädellösung genäht. So war die Persenning unser Jolle verschlossen.
Jetzt sind wir zumindest vor Anker gut beschattet. Da der Wind eigentlich immer irgendwie von Osten weht, legt sich die Seestern immer in die gleiche Richtung.