Zu viert von Lanzarote nach Gran Canaria

Mit etwas Verspätung ziehen Lisa und Rüdiger Ende November an Bord ein. Mit ihnen wollen wir die nächsten Etappen gemeinsam segeln.

Zur Begrüßung der Beiden und zum verabschieden der Tacomacrew treffen wir uns am Abend noch auf ein Bier in einer der zahlreichen Hafenbars.

Am Vormittag werfen wir pünktlich um 1100 Uhr die Leinen los, um nochmal zu Tanken und Britta und Reinhard ein letztes Mal zu knuddeln. Die Beiden verbringen Weihnachten zu Hause und wollen danach noch länger um die Kanaren segeln.

Dann starten wir ganz entspannt mit leichtem Wind von Backbord. Während Lanzarote in unserem Rücken kleiner wird, werden die Vulkane von Fuerteventura immer deutlicher. Rüdiger kocht uns lecker Nudeln mit Kürbis, während alle anderen das leuchtend blaue Wasser genießen. Im Laufe des Tages dreht der Wind von Backbord über das Heck plötzlich nach ganz vorne, ohne dass wir unsere Fahrtrichtung ändern. Dann müssen wir plötzlich kreuzen. Mitten in der Nacht ist er dann völlig weg und wir motoren fast eine Stunde, bis wieder Wind einsetzt. Am Morgen, wir sind inzwischen an Fuerteventura vorbei, frischt der Wind auf bis zu 6 Beaufort auf und da wir jetzt zwischen den Inseln sind, baut sich ein echt unangenehmes Wellenbild auf. Das macht die letzten Meilen sehr anstrengend, vor allem für die weiblichen Crewmitglieder …

Trotzdem habe ich es geschafft, das erste Unterwegsbrot zu backen. Nur hat niemand so richtig Appetit, es zu essen. Zwischen großen Frachtschiffen suchen wir uns den Weg in den sehr industriell geprägten Hafen. Hinter dem langen Wellenbrecher kommt eine riesige Marina zum Vorschein. Leider sind die Herrschaften weder über Funk noch über Telefon erreichbar. Auf die von Lanzarote aus gesandte Email hat natürlich auch niemand reagiert. Wir schleichen durch das volle Ankerfeld hinter der Marina an vielen schaukelnden Yachten vorbei. Ziemlich eng erscheint es uns hier. Wir entscheiden uns für eine Mooring und machen mit Heckleinen an der Hafenmole fest. Dann gibt’s endlich etwas zu essen … Am Abend können wir uns offiziell anmelden. In der riesigen Marina, die so viele Stege wie das Alphabet Buchstaben hat, ist kein Platz für uns. Dafür können wir für einen kleinen Preis an der Mooring bleiben. Zurück an Bord ist der Abend recht schnell für uns zu Ende. Obwohl wir uns die Nachtfahrt zu viert gut aufteilen konnten, sind wir alle ziemlich kaputt.

Ein Kommentar


  1. Hallo Anke, ich heiße Christian und bin der Vater von Lisa.
    Ich wollte nur sagen das ich deine Reiseberichte schon etwas länger verfolge und sehr gerne lese. Ich kann so tatsächlich ein kleinwenig mit dir/euch Segel kann. Du schreibst hervorragend
    Also euch weiterhin eine wunderschöne Segelzeit und immer eine frische Brise um die Nase. Lg an die Mannschaft
    Christian

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