Es ist inzwischen Mitte Mai und der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite. Alles leuchtet in frischem Grün und selbst in den verdorrten Flächen zwischen den Bootshallen zeigen sich verschiedene kleine Blüten in allen möglichen Farben. Die Temperaturen sind endlich so, dass wir die dicken Sachen in den Schrank hängen können.
Die Seestern steht seit Freitag wieder in der Halle. Den Samstag nutzen wir, um unter dem Schiff alles auszulegen und es in ein Folienzelt zu hüllen. Abends rotieren wir in der winzigen WoMoKüche um ein kleines Catering für den Sonntag vorzubereiten. Pünktlich zum Abendbrot reisen 2 Freunde aus der Heimat an. Gemeinsam mit Volker und Peter verbringen wir einen schönen Abend mit angenehmen Gesprächen und einem extraroten Sonnenuntergang.
Sonntag morgen treffen wir Vier uns schon beizeiten zu einem kräftigen Frühstück in der Landyacht, damit wir pünktlich um 0900 Uhr gestärkt in der Halle starten können. Robert, unser erprobter Helfer, ist auch wieder dabei. Unser Arbeitsfeld hatten wir ja gestern schon vorbereitet, so können wir umgehend starten. Peter und Volker rühren den ersten Eimer Coppercoat unter Thomas‘ wachsamen Auge zusammen.
Aufgeteilt auf 4 Schalen, wird es sofort aufgetragen. 45 Minuten haben wir Zeit, um die Farbe zu verarbeiten. Thomas schwingt derweil den Pinsel, um schlecht zugängliche Stellen zu versorgen, hält das Kupfer durch ständiges Rühren bei Laune und verteilt Nachschub.
Schnell spielten wir uns ein. Schon nach nicht einmal 30 Minuten hatten wir die Steuerbordseite das erste Mal gerollt. Kurzentschlossen fangen wir auch mit der Backbordseite an. Nach einer knappen Stunde haben wir rund um das Schiff einmal Farbe verteilt. Die erste Schicht ist so zart, dass der Untergrund deutlich durchscheint. Nach etwas Wartezeit, in der Farbwannen und Eimer für den nächsten Durchgang abgewaschen werden, geht es weiter mit der nächsten Runde. Dieses Mal sucht sich jeder Streicher (Roller) ein neues Arbeitsfeld. Das haben wir im Vorfeld so ausgemacht, damit es am Ende ein gleichmäßigeres Farbbild gibt. Der zweite Anstrich ist immer noch durchscheinend, wie Seide. Nach der 3. Runde fängt es endlich an zu decken und wir gönnen uns eine kurze Mittagspause…
Insgesamt siebenmal sind wir mit den Farbrollen um unsere Yacht getanzt. Geplant hatten wir eigentlich nur 6 Anstriche. Aber da noch einmal ausreichend Coppercoat übrig war, hängen wir noch eine Extrarunde dran. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, als wir nach 8 Arbeitsstunden am späten Nachmittag Malerkrepp und Folienszelt abziehen. Unsere Seestern strahlt nun kupferbraun in ihrer neuen Badehose. Damit haben wir ein Schutzschild gegen verschiedenen Bewuchs und durch das enthaltende Epoxidharz auch gegen durchdiffundierende Feuchtigkeit geschaffen. Sechs ca. A4 große Stellen sind leider noch nicht geschützt. Im Moment ruht die Yacht noch darauf. Nun noch ein wenig aufräumen, dann ist Feierabend. Unsere fleißigen Helfer machen sich wieder auf den Heimweg.
Vielen Dank ihr 3! Ohne euch hätten wir das nicht an einem Tag geschafft! Außerdem hat die Arbeit mit euch viel mehr Spaß gemacht, als nur zu zweit ;o))
Wenn alles nach Plan läuft, wird die Seestern am Freitag umgebettet, damit die Auflagestellen genauso, wie den Rest bearbeiten können…
Vor dem ins Wasser kranen muss das Kupfer-Harz-Schild zum Aktivieren rundherum angeschliffen werden, um die Kupferpartikel freizulegen.