RUMgefahren

Am Samstag können wir zurück an unseren ursprünglichen Liegeplatz. Die Radarhalterung ist, während wir uns auf der Insel umgesehen haben, fertig geworden. Die „ Samanta“ mit Silke und Knud wartet schon, um sich auf den Platz vor „Inoxalu“ zu legen.

Dann geht’s ab zum Wägelchen. Unsere Tour startet an der örtlichen Markthalle. Das Angebot ist sehr touristisch und unser Begehr nach frischem Obst und Gemüse wird leider nicht erfüllt. Dafür bekommen wir leckeren hausgemachten Kuchen. 

Wir wollen etwas die Ostküste der Insel erkunden. Von der bergigen Straße aus haben wir einen tollen Blick über eine durch Riffe geschützte Bucht. Surfer und Strandcats tummeln sich hier bei Pointe Faula im flachen Wasser.

Etwas weiter nördlich treffen wir auf die „Rhumdestellerie A 1710“. In einem sehr schönen Herrenhaus werden wir freundlich empfangen. Wir können uns in dem urigen Räumen und dem weitläufigen Garten ganz in Ruhe umsehen, bevor das englischsprachige Tasting unter den hohen schattigen Bäumen beginnt. Der Name „1710“ leitet sich vom Datum des Ankommens der Familie her, die das Gut gegründete. Leider sind wir für eine Führung durch die Produktionsstätten zu spät, denn diese finden nur am Vormittag statt. In den luftigen Räumen des Herrenhauses bekommt man den Eindruck, die Besitzer sind nur kurz mal weg und kommen gleich zurück.

Während des Tastings erfahren wir, dass hier verschiedene Ruhms aus Martinique und Guadeloupe „geblendet“ werden. Wir können drei weiße Sorten, diese werden hier ausschließlich zum Mixen benutzt und drei Dunkle, zum genießen, testen. Der junge Mann erzählt sehr lebendig über die Aromen, die wir riechen und schmecken können. Leider passt keiner der probierten Rhums in unser Budget und wir nehmen nur das schöne Erlebnis mit.

Nun geht es weiter zu Halbinsel „Presqu’Île Caravelle“. An den Ruinen des „Château Dubuc“ sind wir wieder mal zu spät. Da uns nur noch eine halbe Stunde (es ist 1530 Uhr) für die Besichtigung bleibt, sparen wir die 8 € pro Person und sehen uns bei einem Espresso die kleine Ausstellung über die Geschichte der Sklaverei im Vorraum an. Durch den Zaun können wir einen Blick auf die verfallenen Hütten werfen. Die Lage ist ebenso malerisch, wie schon bei der eben besuchten Destillerie. Der Seewind streicht kühl über den Hügel …

Für den Mangrovenwald gibt es keine Öffnungszeiten. Ganz in Ruhe laufen wir obergab und bergauf, beobachten kleine Einsiedlerkrebse mit ihren Muschelhäusern, Krabben, die in Erdlöchern verschwinden und verschiedene Vögel. Auf einem Holzweg geht es dann direkt durch das Feuchtgebiet.

Wir genießen die schattigen Wege, obwohl es trotzdem noch unglaublich warm ist. Ich glaube es war eine gute Entscheidung, die kleine Wanderung erst am späten Nachmittag zu unternehmen. 

Auf dem Heimweg halten wir noch kurz für ein Atlantikbad im Sonnenuntergang an. 

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